Die letzten 18 Monate beschäftigte ich mich als Communications Manager Digital Storytelling & Data Analyst vor allem mit Analytics, Medienproduktion und Data-Storytelling.
So viele Buzzwords! Daher möchte ich einfach mal drei konkrete Learnings festhalten, die sich alle auf den Spruch “weniger ist mehr” herunterbrechen lassen.
Weniger Daten
In meinen ersten Wochen im neuen Job habe ich mich vor allem mit der Beschaffung von Daten herumgeschlagen. Als dann alle wichtigen Quellen vor mir lagen und alle Konnektoren funktionierten, habe ich sofort mit dem Bau verschiedener Dashboards losgelegt.
Auch durch die Faszination, auf welche Daten ich nun alles zugreifen konnte, wollte ich so viele wie möglich in Dashboards darstellen. Unabhängig von der Fragestellung, welche der vielen KPIs (Key Performance Indicator) wirklich die ist, die das beste Gefühl über Erfolg oder Misserfolg vermittelt.
Nach ungefähr einem Jahr und mit Beginn des neuen Fiskaljahres im Juli habe ich mich gemeinsam mit Ronja hingesetzt, um das ganze Thema strategischer anzugehen. Denn von Tayfun von Telekom habe ich gelernt, dass ein KPI-Periodensystem die Bestimmung von bedeutsamen KPIs um einiges erleichtert.
Im KPI-Persiodensystem haben wir pro Inhaltstyp und Kanal eine bis drei Metriken festgehalten, die unserer Meinung nach die beste Aussage über die Performance treffen. Dabei ist ausdrücklich erwünscht, dass das Periodensystem immer wieder hinterfragt wird.
Durch moderne Tools kommt man an echt viele Daten. Aber ohne diesen Plan habe ich mehr in den Daten herumgestochert, als gezielt das zu berichten, was allgemein verständlich und hilfreich ist. Also egal wie das KPI-Periodensystem am Ende ausschauen mag, es hilft extrem sich im Datenjungle zu orientieren.
Weniger Grafik
Mit Zugriff auf die gesamte Adobe Creative Cloud hatte ich richtig Lust, wieder selbst Grafiken in After Effects zu animieren. Für die ersten Events habe ich daher Templates vorbereitet, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen und sie vor Ort schnell ausfüllen zu können.
Auf jeden Fall erkennt man direkt, zu welchem Event das Video gehört. Aber bis man die interviewte Person sieht, wird man von einer Grafik ausgebremst.
Paula und Johanna hatten zum FUTUREwork Event in Berlin die Idee, den Personen ein Surface in die Hand zu drücken, auf dem wir Grafiken anzeigen lassen. Für FUTUREwork waren das Smileys, beim Microsoft Business Summit im Oktober waren es Tweets.
Seitdem bin ich ein großer Fan davon, Grafiken zwar vorzubereiten, sie aber den Menschen “in die Hand zu drücken”, statt sie vor das Video zu schneiden. Dadurch bleibt der Wiedererkennungswert bestehen. Die Zuschauer starten in das Video aber direkt mit dem Menschen vor der Kamera. Und darauf kommt es bei einem Interview oder Statement ja an.
Weniger Interaktion
Anfang 2019 haben Johanna, Tanja und ich uns erstmals am Geschichtenerzählen mit Daten versucht. Durch den Fortschritt im Bereich Analytics wussten wir nun, wie wir Daten mit Power BI aufbereiten und visualisieren können.
Ich denke daher, dass man in den ersten Datengeschichten deutlich meine zuvor gesammelten Erfahrungen im Bereich Analytics spürt. Denn die Visualisierungen waren, ähnlich wie Analytics-Dashboards, im Querformat aufgebaut und besaßen mehrere Interkationsmöglichkeiten.
Leser*innen von Datengeschichten haben aber verständlicherweise keine Zeit und Lust, sich durch viele Daten durchzuklicken. Daher habe ich bei den späteren Stories versucht, die Visualisierungen so reduziert wie möglich aufzubauen, nur eine Interaktion zuzulassen und diese auch noch so deutlich wie möglich anzuzeigen.
Außerdem setzte ich kostenlose Visuals aus dem Power BI-Marketplace ein. Beispielsweise passt sich der Text hier dynamisch an, je nachdem welches Bundesland man hier anklickt. Das funktioniert mit dem Enlighten Data Story-Visual.
Mit kleinen Schritten
Es kann schon beängstigend wirken, eine große Firma zu betreten und komplett neuen Herausforderungen gegenüberzustehen. Oder an Themen zu arbeiten, deren Konventionen einem selbst noch unbekannt sind. Mir ging es an manchen Tagen definitiv so.
Geholfen haben mir vor allem meine Kolleg*innen bei Microsoft. Aber auch Menschen, die nicht bei Microsoft arbeiten, die aber vor den gleichen Herausforderungen standen, oder sie bereits bewältigt hatten. Auf Basis des wertvollen Austauschs ist es mir dann um einiges leichter gefallen, die ersten kleinen Schritte in die jeweilige Richtung zu gehen.
Und mehr hat es dann auch gar nicht gebraucht um anzufangen. „Einfach machen” ist auch etwas, das ich bei Microsoft lernen durfte.
[…] Bei Microsoft habe ich gelernt, dass weniger oft mehr ist […]
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